Runder Tisch Kleingarten

Die Klimakrise wirkt sich auch auf die Kleingärten unserer Stadt aus. Ansteigende Temperaturen, extreme Hitze- und Trockenperioden, vermehrte Starkregen- und Extremwetterereignisse machen den Berlinerinnen und Berlinern, aber auch der Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen.

Gärten haben in Berlin einen gesellschaftlichen, aber auch klimaschutzpolitischen Stellenwert, der weit über das private Gärtnern hinausgeht. Sie sind wertvolle klimatische Ausgleichsflächen, die mit ihrem kühleren Klima weit in die Nachbarschaft hineinwirken und für eine verbesserte Luftqualität sorgen. Zusammen mit Parks, Friedhöfen und anderen Grünflächen sind sie wichtiger Bestandteil grüner Korridore, die den Luftaustausch vom kühleren Umland bis in die aufgeheizten Stadtzentren ermöglichen. Außerdem bieten Gärten wichtigen Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und sind als unversiegelte Flächen wertvolle Wasser(zwischen)speicher. Zudem werden im Humus und in der Vegetation Treibhausgase gespeichert.

Aus diesem Grund organisiert die Koordinierungsstelle Natur-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung (NUN) gemeinsam mit ihren Partner:innen Grünflächenamt des Bezirks Steglitz-Zehlendorf und GRÜNE LIGA für Kleingartenvorstände, Gartenfachberater:in und interessierte Kleingärtner:innen Runde Gartentische Kleingarten, um naturnahes, ökologisches und klimaangepasstes Gärtnern und den Austausch untereinander zu fördern.

Am 3. September traf sich der erste Runde Gartentisch „Naturnah, ökologisch und klimaangepasst Gärtnern in Steglitz-Zehlendorf“in der Kleingartenanlage Erbkaveln in der Nähe des Teltowkanals. Das Treffen fand statt auf der neu angelegten Streuobstwiese der Kolonie, einem senatsgeförderten Umweltprojekt. Rund 30 Gartenfachberater:innen, KGA-Vorsitzende und interessierte Einzelpersonen aus zehn Kleingartenanlagen des Bezirks kamen hier zusammen. Eingeladen hatte die Koordinierungsstelle Natur-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung (NUN) Steglitz-Zehlendorf in Kooperation mit dem Grünflächenamt des Bezirks und der GRÜNEN LIGA e. V.

Beim ersten Gartentisch standen der Dialog und Austausch im Vordergrund. Dabei ging es auch darum, dass sich die Vertreter und Vertreterinnen der vielfältigen Kolonien in Steglitz-Zehlendorf – oft zum ersten Mal – kennenlernen und von den gegenseitigen Erfahrungen und ihrem Wissen profitieren.

Dass viel Wissen im Bezirk vorhanden ist, wurde auch bei dem gemeinsamen Rundgang durch die benachbarte Öko-Kolonie Wildkraut e. V. und die Kolonie Erbkaveln deutlich. Hier konnten sich die Teilnehmenden am praktischen Beispiel über naturnahes, ökologisches und klimaangepasstes Gärtnern informieren und über Themen wie Wassermanagement, Kompost und Schädlingsbekämpfung austauschen.

In einer anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, dass auch in anderen Kleingartenanlagen des Bezirks das Thema an Bedeutung gewinnt. Praktisch schlägt sich das u. a. in der Planung klimaangepasster Vereinsgärten und thematischen Informationsveranstaltungen für Vereinsmitglieder nieder. Der erste Austausch in diesem Rahmen wurde von den Teilnehmenden positiv bewertet. Folgeveranstaltungen in anderen Kleingartenanlagen sind von den Teilnehmenden gewünscht. Die Koordinierungsstelle NUN plant daher Folgeveranstaltungen für das Frühjahr und den Herbst 2023. Interessierte Kleingartenkolonien können sich – gerne auch mit eigenen praktischen Beispielen zum Thema naturnahes und ökologisches Gärtnern melden bei Judith Hübner (juhuebner@zedat.fu-berlin.de).

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